Ich habe in den letzten Jahren viele BARF-Pläne anderer Ernährungsberater gesehen und finde Fisch als Vitamin-D3-Quelle nicht immer vor. Da stellt sich nun die Frage: Muss ich Fisch in die Ernährung meines Hundes oder meiner Katze integrieren? Oder reicht nicht auch das Lachsöl, bzw. Omega-3-6-9-Öl?
Vitamin D – was soll das?
Kurz und knapp: Vitamin D spielt nicht nur bei der Calcium-Aufnahme eine Rolle, sondern steht auch in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, chronischen Schmerzen bis hin zu Depressionen und Demenz.
Da Hunde und Katzen dieses Vitamin nicht selbst synthetisieren können, müssen Sie es mit der Nahrung aufnehmen.
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und kann in Leber und Muskelgewebe gespeichert werden. Eine Überversorgung an natürlichem Vitamin D scheint jedoch anders vom Körper abgefangen zu werden, als wenn das Vitamin D im Fertigfutter hinzugefügt wurde (siehe Produktrückruf von Hills 2019).
Eine Dauerhafte Unterversorgung kann dazu führen, dass Calcium schlechter verwertet werden kann. Eine dauerhafte Überversorgung kann dazu führen, dass zu viel Calcium aufgenommen wird und zu viel Calcium aus den Knochen gelöst wird.
Tierisches vs. pflanzliches Vitamin D
Da Katzen Fleischfresser sind geht man davon aus, dass sie pflanzliches Vitamin D2 (z.B. in pflanzlichen Ölen enthalten) nicht verwerten können. Bei Hunden (und Menschen) ist man sich da noch nicht so sicher.
Vitamin D3 Gehalt
Es ist bekannt, dass der Mensch Vitamin D durch Sonnenlicht synthetisieren kann. Auch einige landlebende Tiere, wie Rinder, Wild und Schafe können Vitamin D selbst synthetisieren. Das Vitamin D findet man dann allerdings meist in der Leber und Niere, da das Vitamin dort gespeichert wird. Der Vitamin D-Gehalt im Fleisch hängt dann davon ab, wieviel Tageslicht das verfütterte Tier bekommen hat. Ein Rind aus Massentierhaltung ohne Tageslicht hat somit deutlich weniger Vitamin D-Gehalt, als ein glückliches Reh aus dem Walde.
Es gibt jedoch kaum eine tierische Futterquelle, die mehr Vitamin D3 (und Omega-3-Fettsäuren) enthält, als der Fisch.
Aber hier ein Vergleich vom Vitamin D-Gehalt pro 100 g (Quelle: https://www.naehrwertrechner.de):
- Rinderleber: 1,7 µg
- Hühnerleber: 1,3 µg
- Lammleber: 0,5 µg
- Lammherz: 3,7 µg
- Rinderherz: 1,0 µg
- Hühnerherz: 0 µg
- Eigelb: 5,6 µg
- Lachs: 16,3 µg
- Forelle: 18,0 µg
- Lachsöl: 0,0 µg*
- Lebertran (z.B. Dorsch): 330 µg
* Verlässliche Werte findet man nicht wirklich. Manche Quellen sagen, Vitamin D sei enthalten, andere sagen, es sei nix enthalten.
Wieviel Vitamin D braucht mein Tier?
Das ist von Tier zu Tier unterschiedlich und ich würde euch empfehlen euch individuell beraten zu lassen.
Ein Hund mit 30 kg benötigt z.B. täglich ca 7,5 µg Vitamin D. Um diesen Bedarf zu decken müsste er fast 450 g Leber, 200 g Lammherz oder 134 g Eigelb am Tag futtern. Aber 46 g Lachs oder knapp 2,2 g Lebertran täglich würden reichen. Beim Lebertran solltet ihr aber auch beachtet, dass hier extrem viel Vitamin A enthalten ist.
Eine Katze mit 4 kg benötigt täglich zwischen 0,4 und 0,7 µg Vitamin D. Das übersetzt sich in 25 g – 40 g Leber oder 2,5 g – 4 g Lachs.
Was ich damit ausdrücken möchte
Sicherlich sind sowohl die Bedarfswerte, als auch die Angaben vom Vitamigehalt alles Richtwerte.
Für mich gehört Fisch in die Fütterung von Hund und Katze unbedingt hinein. Lachsöl und Innereien allein können den Bedarf vermutlich nicht abdecken.
Wer eine individuelle BARF-Beratung haben möchte, darf sich gern melden.